Mehr Hilfen für den Jemen
Berlin: (hib/AHE) Die Bundesregierung hat den Umfang der humanitären Hilfen für die Bevölkerung im Jemen deutlich erhöht. Wie eine Vertreterin des Auswärtigen Amtes im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe darlegte, seien 2016 Mittel in Höhe von 33 Millionen Euro gezahlt worden. 2015 seien es noch 6,4 Millionen Euro gewesen. Hinzu kommen nochmals Entwicklungsmittel in Höhe von 140 Millionen Euro in den Jahren 2015 und 2016, sagte eine Vertreterin des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Gelder würden unter anderem für die Wasserversorgung und für die Schulung von Lehrern und Sozialarbeitern bereitgestellt.
In dem Land im Süden der arabischen Halbinsel kämpfen schiitische Huthi-Rebellen aus dem Norden mit Verbündeten gegen Kräfte der gewählten und international anerkannten Regierung um die Macht. Der bereits seit Jahren andauernde Konflikt war 2014 eskaliert, als Huthis die Hauptstadt Sanaa besetzten. Seit 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe gegen die Rebellen, logistisch unterstützt wird es dabei von den USA, Frankreich und Großbritannien.
19 Millionen der rund 27 Millionen Einwohner seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, unter ihnen seien neun Millionen Kinder, sagte die Vertreterin des Auswärtigen Amtes im Ausschuss. Es gebe zwei Millionen Binnenvertriebene, zwei Millionen Kinder hätten zudem keinen Zugang zu schulischer Bildung. Insbesondere die durch den Konflikt beschädigten Hafenanlagen Jemens würde die Versorgungslage erschweren: Neben Lebensmitteln fehle es an Treibstoffen und Medikamenten. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung habe keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser und adäquaten sanitären Einrichtungen sowie zu medizinischer Versorgung. 20 der 22 Gouvernements des Landes seien von den Kampfhandlungen betroffen,
Die internationalen Hilfszusagen für das vergangene Jahr bezifferte die Vertreterin des Auswärtigen Amtes für das vergangene Jahr auf 1,6 Milliarden US-Dollar, davon seien bis Ende des Jahres rund 60 Prozent auch gezahlt worden. Für 2017 sei von einem Bedarf von 1,9 Milliarden US-Dollar auszugehen.
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