Polizei erprobt „Predictive Policing“
Berlin: (hib/PK) Bei der computergestützten Bekämpfung der Kriminalität wird auch das sogenannte Predictive Policing erprobt. Mit der Vorhersagesoftware sollen sich zum Beispiel Diebstähle und Wohnungseinbrüche effektiver verhindern lassen. Ende November 2016 habe im Bundeskriminalamt (BKA) eine Fachtagung mit Vertretern aller Landeskriminalämter (LKA) dazu stattgefunden, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/10785) auf eine Kleine Anfrage (18/10683) der Fraktion Die Linke.
Ein ergänzender Workshop sei Ende Januar 2017 im BKA geplant. Ziel sei die Zusammenfassung und Bewertung der bisherigen Erfahrungen mit der Vorhersagetechnik. So läuft den Angaben zufolge in Baden-Württemberg bereits ein Pilotprojekt „Predictive Policing“. Auch das LKA Bayern setze diese Technik ein. Die LKA Berlin und Hessen sowie künftig Niedersachsen wollten Eigenentwicklungen erproben. Auch beim LKA Nordrhein-Westfalen laufe seit Februar 2015 ein Projekt zu dem Thema.
Ziel der Projekte ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Prognose von Kriminalitätsbrennpunkten sowie der Effizienz darauf aufbauender Polizeiaktionen festzustellen. Beim LKA Hamburg laufe derzeit ein wissenschaftliches Forschungsprojekt zu den Grundlagen des Predictive Policing. In Brandenburg werde eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Der Fokus liege hier darauf, die neue Methode in die standardisierte polizeiliche Lagebeurteilung zu übernehmen.
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