Lehrerausbildung soll verbessert werden
Berlin: (hib/ROL) Die Ansprüche an die Lehrerausbildung und den Lehrerberuf sind gestiegen. Das betonte Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates am Mittwochvormittag vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung in Berlin. Dort stellte er die Erfolge der von Bund und Ländern initiierten „Qualitätsoffensive Lehrerausbildung“ vor, die 2014 ins Leben gerufen worden ist. Der Bund fördert die Qualitätsoffensive mit insgesamt 500 Millionen Euro bis 2023. Mit ihr sollen begonnene Reformen fortgesetzt und die Ausbildung der Schulwirklichkeit stärker angepasst werden. Dazu werden 49 Projekte an 59 Hochschulen gefördert, die in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt worden sind.
Die verschiedenen Projekte sollen Beiträge zur Aufwertung des Lehramtsstudiums entwickeln. So soll der gesamte Prozess der Lehrerbildung vom Studium über die berufliche Einstiegsphase wie auch in der Weiterbildung inhaltlich und strukturell begleitet und verbessert werden. Die Lehrerausbildung soll in Zukunft mehr eine Ausbildung aus einem Guss sein. Ziel ist die höhere Vergleichbarkeit von lehramtsbezogenen Studien- und Lehramtsabschlüssen, die Inhalte der Ausbildung sollen stärker aufeinander abgestimmt und die Zusammenarbeit von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Erziehungswissenschaft verbessert werden und eine stärkere Abstimmung der Hochschulen untereinander möglich werden. Zudem soll die Mobilität der Lehrer in und zwischen den Bundesländern erhöht werden.
Prenzel unterstrich, dass vor allem die Heterogenität der Schüler eine große Herausforderung für die Lehrer darstelle. Die Lehrer müssten darauf besser vorbereitet werden. Ferner lege die Qualitätsoffensive großen Wert auf das Querschnittsthema Digitalisierung.
Stefan Müller (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonte, dass Lehrer zunehmend nicht nur Experten in ihrem Fach seien, sondern die Schüler mehr und mehr auch in ihrer gesamten Entwicklung unterstützen müssten.
Der Vertreter der CDU lobte, dass man an dem Projekt ablesen könnte, wie gut der Bund sich um die Lehrerausbildung kümmern würde, die vornehmlich Ländersache sei.
Die Bundestagsabgeordnete der Linken hob hervor, es sei gut, dass erkannt worden sei, dass Deutschland ein Problem in der Lehrerausbildung habe und dieses nun angegangen werde. Den wettbewerblichen Ansatz der Qualitätsoffensive kritisierte sie. Ihre Fraktion hätte es bevorzugt, wenn die Offensive flächendeckender die Lehrerausbildung unterstützen würde.
Die Vertreterin der SPD fragte, ob die Lehrer nicht überfordert werden. Es sei bekannt, dass ihr Alltag oftmals sehr stressbeladen sei und viele Lehrer früher als eigentlich vorgesehen in Rente gehen würden. Zudem müsse man sich auch im Hinblick auf das amerikanische Wahlergebnis fragen, ob das Thema „Demokratie lernen“ nicht viel zu sehr vernachlässigt werde.
Der Vertreter der Grünen fragte unter anderem, ob sich die Mobilität der Lehrer mit der Qualitätsoffensive bereits erhöht habe..
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