„Salamanderpilz“ gefährdet Lurche
Berlin: (hib/EIS) Die Einfuhr von Tieren, die die Pilzerkrankung Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) übertragen, soll zum Schutz der heimischen Bestände der Salamander und Molche beendet werden, um ein weiteres Ausbreiten der Krankheit zu verhindern. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (18/8338) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einer Einschätzung der tödlichen Pilzinfektion Bsal (18/8159) hervor. Weiter heißt es in der Antwort, dass das Thema in der Sitzung des Ständigen Ausschusses für Tiere, Pflanzen, Lebensmittel und Futtermittel am 3. und 4. Mai 2016 auf EU-Ebene beraten werden soll, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Im Herbst 2015 sei der bislang unbekannte Pilz erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Die auch als „Salamanderpilz“ bekannte Erkrankung stelle neben der Lebensraumzerstörung, der Umweltverschmutzung und klimatischen Veränderungen eine weitere große Gefahr für den einheimischen Feuersalamander und die fast 40 weiteren Schwanzlurcharten in Deutschland und Europa dar. Die nach europäischem Artenschutzrecht streng zu schützende Feuersalamanderpopulation sei in den Niederlanden wegen Bsal bereits fast ausgestorben und seit dem Jahr 2014 auch in Belgien bedroht. Im Jahr 2015 sei Bsal bei zwei Terrarientieren in Großbritannien und in einer Haltung unterschiedlicher Salamanderarten in Hessen nachgewiesen worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde der Pilz durch lebende Amphibien aus Ostasien eingeschleppt. Bsal könne durch direkten Körperkontakt zwischen verschiedenen Schwanzlurcharten übertragen werden.
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