Zukunftskonzept Helmholtz-Gemeinschaft
Berlin: (hib/ROL) „Das ganze Paket ist im Fluss.“ Das sagte der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Otmar D. Wiestler, am Mittwochvormitttag vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung in Berlin bei der Vorstellung des Zukunftskonzeptes für die Wissenschaftsorganisation. Otmar Wiestler ist seit September 2015 Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Zuvor leitete der Mediziner als Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ), welches zu den international führenden Einrichtungen in der Krebsforschung zählt. Das Zukunftskonzept für die Helmholtz-Gemeinschaft will der Präsident seinem Senat im Oktober zur Abstimmung vorlegen.
Wiestler berichtete, dass er in den letzten Monaten jedes der 18 Zentren der Gemeinschaft besucht habe, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Helmholtz-Gemeinschaft forscht im Auftrag des Staates und der Gesellschaft durch strategisch-programmatisch ausgerichtete Spitzenforschung an den drängenden Fragen der Zukunft, um die Lebensgrundlagen des Menschen zu erhalten und zu verbessern.
Mit mehr als 38.000 Mitarbeitern in den 18 Forschungszentren und einem Budget von vier Milliarden Euro ist sie die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Dazu identifiziert und bearbeitet die Forschungsgemeinschaft große und drängende Fragen in sechs Bereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Materie, Schlüsseltechnologien sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. „Doch wir wollen auch Lösungen für das gesamte System erarbeiten“, sagte Wiestler. „Dazu sind wir als eine der ganz wenigen Forschungseinrichtungen in der Lage.“
Wiestler hob hervor, dass neben der weiteren Investition in Infrastruktur und internationale Partnerschaften vor allem die Investition in kluge junge Köpfe wichtig sei. Deshalb werde es künftig ein neues Talentmanagement geben. Junge Leute müssten bei ihrer Laufbahnentwicklung effektiv gefördert werden.
Thematisch stünden vor allem die Herausforderungen in der Energiewende an; vor allem die drängende Frage nach der Energiespeicherung und dem Bau von intelligenten Energienetzen. Ferner müsste man sich auch weiterhin um die Grundlagenforschung und Vorsorgeaufgaben, wie den Rückbau von Atomkraftwerken und die Endlagerung von Atommüll kümmern. Außerdem sei es wichtig, in die Polarforschung und die Küstenforschung zu investieren und dabei das gesamte System Erde zu erforschen. Im Bereich Gesundheitsforschung mahnte er, dass die Forschungsergebnisse schneller in die Praxis umgesetzt werden müssten. Gleichzeitig kündigte er an, der Erforschung von psychischen Erkrankungen mehr Aufmerksamkeit schenken zu wollen.
Eine der wichtigsten Fragen der Zukunft sei indes: Wie gehen wir mit den Informationen und Big Data um? Dies sei eine Frage die alle Forschungsbereiche betreffe. „Wir müssen die Ressource Information besser nutzbar machen“, sagte Wiestler. Das könnte neue Ideen generieren und sei ein großer Treiber über alle Forschungsrichtungen hinweg.
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