Nachhaltige Entwicklung fördern
Berlin: (hib/ROL) Die Fraktionen von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen fordern die Bundesregierung auf, im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel das Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ stärker zu unterstützen als bisher. Eine nachhaltige Entwicklung erfordere eine Änderung von Denk- und Handlungsweisen und Bildung spiele dabei eine entscheidende Rolle, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen (18/4188). Daher sei es notwendig, auf sämtlichen Ebenen aktiv zu werden, um das Potenzial der Bildung für Nachhaltige Entwicklung in vollem Umfang zu mobilisieren.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein interdisziplinäres, den Bildungsbereich übergreifendes Lehr- und Lernkonzept. Es soll Menschen befähigen, Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden. Probleme, die durch eine nicht nachhaltige Entwicklung entstehen, sollen so schneller erkannt werden können. Durch mehr Gestaltungskompetenz sollen die Menschen in der Lage sein, Gegenwart und Zukunft vor dem Hintergrund sozialer, ökonomischer und ökologischer Erfordernisse so (mit-) zu gestalten, dass gute Lebensbedingungen für nachfolgende Generationen mindestens genauso gewährleistet sind, wie für die heutige Welt-Gesellschaft. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung biete den Rahmen für die Aneignung von Fähigkeiten und Fertigkeiten für „global citizenship“, schreiben die Abgeordneten.
Das Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ziele darauf ab, die entsprechenden Aktivitäten in Gang zu setzen. Ziel der im Rahmen des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen 2002 in Johannesburg ausgerufenen UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005 bis 2014) sei es, die Grundzüge der nachhaltigen Entwicklung in den Bildungssystemen der Mitgliedsstaaten zu verankern. Zur Verwirklichung nachhaltiger Entwicklungsprozesse sei im Rahmen des Programms BLK 21 (und nachfolgend Transfer-21) das Konzept der Gestaltungskompetenz ausformuliert worden. Die Schirmherrschaft der Dekade in Deutschland liege beim Bundespräsidenten.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) betreue das Konzept innerhalb der Bundesregierung federführend und unterstütze die Umsetzung in Deutschland finanziell. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) leiste einen Beitrag zu Umsetzung der Dekade in den Partnerländern. Auf der Grundlage eines einstimmigen Beschlusses des Bundestages vom 1. Juli 2004 (15/3472) habe die Bundesregierung die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) mit der organisatorischen Ausgestaltung der UN-Dekade beauftragt. Dies soll mit dem Weltaktionsprogramm fortgeführt werden, heißt es im Antrag weiter.
Die Fraktionen fordern die Bundesregierung unter anderem auf, das bisherige Engagement mit den im Zuge der UN-Dekade erprobten sowie weiterentwickelten Instrumenten und Strukturen fortzuführen. Die Kooperation mit internationalen Partnern der Entwicklungszusammenarbeit für strukturbildende Maßnahmen soll weiter ausgebaut werden. Es soll eine geeignete Einrichtung mit der Koordinierung der über die staatliche Ebene hinaus reichenden nationalen Aktivitäten im Rahmen des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ beauftragt werden. Zudem fordern die Fraktionen, dass in den Bundesressorts darauf hingewirkt wird, Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihren Strategien zu verankern und sich international für ihre Sicherung und Umsetzung einzusetzen. Zu Unterstützung dieser Ziele sei es ratsam, eine interministerielle Arbeitsgruppe einzurichten. Ferner fordern die Fraktionen, dem Prozess ein Monitoring mit überprüfbaren Indikatoren für die Durchführung des Weltaktionsprogramms zugrunde zu legen und in entsprechenden Berichten zu berücksichtigen.
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