Dr. Ulrich Kleemann
Ulrich Kleemann (Jahrgang 1955) studierte Geologie an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte dort im Rahmen des Kontinentalen Tiefbohrprogramms der Bundesrepublik Deutschland. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle und der Durchführung von Standortauswahlverfahren.
Von 2004 bis 2010 leitete er im Bundesamt für Strahlenschutz den Fachbereich „Sicherheit der nuklearen Entsorgung“ und war damit für alle Endlagerprojekte des Bundes zuständig. Er war u.a. maßgeblich an der Erstellung des Syntheseberichtes zu den „Konzeptionellen und Sicherheitstechnischen Einzelfragen der Endlagerung“ beteiligt, erarbeitete Konzepte zu Standortvergleichen und organisierte mehrere Fachkongresse hierzu. Bis zum Betreiberwechsel beim ehemaligen Forschungsbergwerk Asse Ende 2008 leitete Kleemann die Arbeitsgruppe Optionenvergleich und erarbeitete das Konzept zur Stabilisierung des Bergwerkes. Nach vollzogenem Betreiberwechsel war er für 1 Jahr technischer Geschäftsführer der Asse GmbH.
Im April 2010 kündigte Kleemann seine Tätigkeit beim Bundesamt für Strahlenschutz nachdem die damalige Bundesregierung eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und die Weitererkundung des Erkundungsbergwerkes Gorleben beschlossen hatte. Von 2010 bis 2012 beriet er die Bundesfraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Gorleben. Als selbständiger Geologe verfasste er 2011 im Auftrag der Rechtshilfe Gorleben eine Studie zur Bewertung des Endlagerstandortes Gorleben.
Von 1994 bis 2003 war Kleemann als Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter im Landkreis Neuwied für Umwelt und Abfallwirtschaft zuständig. In dieser Zeit standen Standortentscheidungen für Abfallentsorgungsanlagen an, die auf Grund frühzeitiger Transparenz mit Akzeptanz in der Bevölkerung getroffen werden konnten. Erfahrungen mit Standortauswahlverfahren sammelte Kleemann zuvor 1993 auch als Consultant bei der flächendeckenden Standortsuche für eine Sondermülldeponie in Rheinland-Pfalz.
Seit Oktober 2012 leitet Kleemann als Präsident die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz, die als Mittelbehörde des Landes Rheinland-Pfalz eine Bündelungsfunktion für technischen und vorsorgenden Umweltschutz wahrnimmt.