Deutscher Bundestag wählt Evelyn Zupke zur ersten „Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur beim Deutschen Bundestag“
Evelyn Zupke wird Ombudsperson für die Opfer der SED-Diktatur und der kommunistischen Gewaltherrschaft beim Deutschen Bundestag. Der Deutsche Bundestag hat die gebürtige Rügenerin für fünf Jahre in das neue geschaffene Amt gewählt. Zeitgleich mit der Integration des Stasi-Unterlagen-Archivs in das Bundesarchiv am 17. Juni 2021 wird die 59jährige ihr Amt als Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur antreten.
Die SED-Opferbeauftragte wird dem Deutschen Bundestag und seinen Ausschüssen beratend zur Seite stehen und die Arbeit der Opferverbände und der mit der Aufarbeitung befassten Einrichtungen und Organisationen unterstützen. Einmal im Jahr legt sie dem Deutschen Bundestag einen Bericht zur Lage der Opfer vor. Die SED-Opferbeauftragte soll den Blick für die Belange der Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft schärfen und die gesellschaftliche Verständigung über die unterschiedlichen biographischen Erfahrungen während der Deutschen Teilung auch im internationalen Kontext vorantreiben.
Evelyn Zupke wurde am 28. Februar 1962 geboren. Bereits in der Schulzeit verhielt sie sich nicht regimekonform, so dass ihr ein Studium verwehrt blieb. Ihre oppositionelle Haltung führte sie nach dem Umzug nach Berlin in den „Friedenskreis Weißensee“. Sie wirkte wesentlich an der Aufdeckung des Wahlbetrugs bei den DDR-Kommunalwahlen im Mai 1989 mit. Nach der Wende engagierte sie sich u.a. beim „Runden Tisch Weißensee“, in der „Robert-Havemann-Gesellschaft“ und anderen Initiativen, sie arbeitete zudem im Komitee zur Auflösung des „Amtes für Nationale Sicherheit“ (MfS) und war Mitglied der Wahlkommission zur letzten Wahl der DDR-Volkskammer. Seit 2020 ist sie Mitglied im Beirat für den Härtefallfond beim Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.