Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz reist nach Spanien
Eine Delegation des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz wird vom 4. Juni bis 9. Juni 2023 nach Spanien reisen.
Der Delegation unter Leitung des Ausschussvorsitzenden Harald Ebner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) gehören folgende Abgeordnete an: Dunja Kreiser (SPD), Michael Thews (SPD), Astrid Damerow (CDU/CSU), Volker Mayer-Lay (CDU/CSU), Linda Heitmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Muhanad Al-Halak (FDP), Andreas Bleck (AfD) und Amira Mohamed Ali (DIE LINKE.).
Im Mittelpunkt des Informationsbesuchs, der die Delegation von Madrid über Sevilla bis in die Region von Almeria führen wird, stehen die Themen Wasserknappheit und Verbraucherschutz.
Spanien ist eine der am stärksten von Wasserknappheit betroffenen Industrienationen. Auf der iberischen Halbinsel gibt es zwar jahrhundertelange Erfahrung mit Wasserknappheit. Das an sich leistungsfähige Speicher- und Wassermanagementsystem Spaniens steht aber in Zeiten des Klimawandels vor großen Herausforderungen durch Trockenheit und sogar Dürre. Ursachen sind ausbleibende Niederschläge und signifikante Steigerungen des Wasserverbrauchs, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und Industrie.
Spanien leidet unter dem fünften Dürrejahr in Folge. Der durchschnittliche Füllstand der Wasserreservoirs liegt weit unter dem Mittel der letzten zehn Jahre. Das zuständige Ministerium hat vor diesem Hintergrund neue Wasserpläne für 2022-2027 durch das Kabinett gebracht, eine nationale Strategie gegen Wüstenbildung verabschiedet und will vor allem Spar- und Effizienzanreize setzen. Bei kurzfristigen Dürren drohen Einbußen in der Landwirtschaft. Hiervon können auch Deutschlands Verbraucher betroffen sein, sie beziehen rund 27 Prozent des frischen Obstes und Gemüses aus Spanien.
So wird insbesondere in der Region des Nationalparks Doñana, einem der wichtigsten Feuchtgebiete Europas und damit einem Biodiversitätshotspot, intensiver Erdbeeranbau betrieben. Aufgrund illegaler Wasserentnahmen seitens der Landwirtschaft zur Bewässerung, vor allem für den Anbau von Erdbeeren, ist Doñana - einhergehend mit anhaltender Dürre - akut existentiell von Austrocknung bedroht. Diese anhaltende Problematik steht im besonderen Interesse der Delegation und wird im Fokus ihrer Gespräche stehen.
Zum Auftakt des Besuchs stehen offizielle Gespräche mit hochrangigen Regierungsvertretern auf dem Programm. So wird die Delegation am ersten Tag in der Hauptstadt Madrid neben dem Staatssekretär für Umwelt auch auf den Staatssekretär für Verbraucherangelegenheiten treffen, um sich mit ihm über aktuelle Entwicklungen im Verbraucherschutzrecht auszutauschen.
Im weiteren Verlauf der Reise wird die Delegation die stark von Wasserknappheit betroffene Autonomieregion Andalusien bereisen.
Im Rahmen des Besuchsprogramms soll ein intensiver Meinungsaustausch sowohl mit Regierungsmitgliedern als auch mit Vertretern von Umweltschutzorganisationen und Bauernverbänden stattfinden. Zudem wird die Delegation sich mit Wissenschaftlern, Vertretern politischer Stiftungen und landwirtschaftlichen Betrieben treffen.