Genomprojekt kann Coronaforschung dienen
Berlin: (hib/PST) Die Genomforschung könnte wichtige Erkenntnisse liefern, warum eine Covid-19-Infektion zu so unterschiedlichen Krankheitsverläufen führen kann. Dies erklärte die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/21111) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/20508). Die Abgeordneten hatten nach den Beweggründen der Bundesregierung gefragt, im Januar dieses Jahres der „1 + Million Genomes“-Initiative der EU beizutreten. Die 21 Unterzeichnerstaaten haben sich zum Ziel gesetzt, die Genome von mindestens einer Million Menschen in der EU zu analysieren und die Ergebnisse der Gesundheitsforschung zugänglich zu machen. Die Bundesregierung bezeichnet in ihrer Antwort „die Unterstützung der individualisierten Medizin, der ganzheitlichen Diagnostik, der Entwicklung passender Therapien, der Erforschung von Krankheitsursachen und der Arbeiten an einem europäischen Gesundheitsdatenraum“ als die ausschlaggebenden Gründe, um der Initiative beizutreten. Durch die große Datenmenge steige die Spezifität und Belastbarkeit der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Von dem Genomprojekt der Europäischen Union dürften nach Einschätzung der Bundesregierung „zunächst insbesondere Patientinnen und Patienten mit seltenen und onkologischen Erkrankungen profitieren“. Erste Studien legten aber auch einen Einfluss genetischer Faktoren auf die Covid-19-Erkrankung nahe.