Erste Sitzung: Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen Themenfelder fest
Im Fokus: Kennzeichnung, Tierwohl und Bezahlbarkeit
Der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ hat bei seiner ersten Präsenzsitzung vom 29. September bis 1. Oktober 2023 in Berlin die drei Themenfelder ausgewählt, auf die sich die weiteren Beratungen konzentrieren sollen. Die drei Themen sind:
- Label und Kennzeichnung von Lebensmitteln
- Tierwohl und Tierhaltung
- Bezahlbarkeit von Lebensmitteln
Zum Themenfeld „Label und Kennzeichnung“ stellten die Bürgerinnen und Bürger überwiegend Nachhaltigkeitsaspekte heraus, bei der Bezahlbarkeit hingegen standen für sie Gesundheitsaspekte stärker im Vordergrund.
Nach der feierlichen Eröffnung des Bürgerrats am Freitag, 29. September 2023, im Bundestag durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hatten die Ausgelosten am Samstag zunächst die Möglichkeit, sich kennenzulernen und ihre Erfahrungen und Erwartungen zum Thema des Bürgerrats auszutauschen. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen wie „Was sind Ihre Essgewohnheiten?“, „Welche Aspekte sind Ihnen beim Thema Ernährung wichtig?“ und „Wie stark sollte der Staat beim Thema Ernährung eingreifen?“.
Expertinnen und Experten informieren und beantworten Fragen
Anschließend informierten Expertinnen und Experten in Interviews, Kurzvorträgen und Fragerunden über vier große mit Ernährung zusammenhängende Themenfelder.
Zum Thema „Was wir essen – Unser Lebensmittelkonsum in Deutschland“ trug Prof. Dr. Britta Renner, Universität Konstanz, vor.
Zum Thema „Was wir kaufen – Der Lebensmittelhandel in Deutschland“ informierten Prof. Dr. Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn sowie Prof. Dr. Hans-Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim.
Zum Thema „Was wir herstellen – Die Lebensmittelproduktion in Deutschland“ war Prof. Dr. Stephan Drusch, Technische Universität Berlin, eingeladen.
Zum Thema: „Was wir erzeugen – Die Landwirtschaft in Deutschland“ sprach Prof. Dr. Harald Grethe, Humboldt-Universität zu Berlin.
Ausgeloste diskutieren und priorisieren
Im Gespräch mit den Hauptmoderatorinnen Christine von Blanckenburg und Jana Peters beantworteten die Expertinnen und Experten zentrale Fragen, darunter: „Was nehmen wir in Deutschland zu uns?“, „Wie setzen sich die Preise zusammen?“, „Welche Rolle spielen verarbeitete Lebensmittel?“ und „Welche Regeln gelten für die Landwirtschaft?“.
In moderierten Kleingruppen diskutierten die Ausgelosten anschließend miteinander, sammelten Fragen und trugen ihnen wichtige Aspekte zusammen. Nach einem erneuten Austausch in der großen Runde über diese Themensammlung stimmten die Teilnehmenden ab, zu welchen drei Themen der Bürgerrat im weiteren Verlauf beraten und Empfehlungen an den Deutschen Bundestag erarbeiten wird. Um die drei ausgewählten Themen wird es jeweils in den drei Onlinesitzungen gehen, die am 10. und 24. Oktober sowie am 2. November 2023 stattfinden. Mitte November 2023 kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in Berlin zusammen.
Von Anfang an offener Prozess
Der Einsetzungsbeschluss des Deutschen Bundestags zum Bürgerrat sieht ein offenes Verfahren vor. Danach ist das Thema „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ vom Deutschen Bundestag festgelegt. Innerhalb dieses Rahmens haben die 160 Ausgelosten aber immer wieder Gelegenheit, die Agenda des Bürgerrats und die Auswahl der Expertinnen und Experten mitzubestimmen.