Bundeswehreinsatz gegen Piraterie vor der Küste Somalias
Die Bundesregierung will die Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der durch die Europäische Union geführte EU-NAVFOR-Somalia-Operation „Atalanta“ (European Union Naval Force) zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias, die bis zum 31. Mai 2019 befristet ist, um ein weiteres Jahr bis Ende Mai 2020 fortsetzen. Der Bundestag hat den entsprechenden Antrag der Bundesregierung (19/8970) am Donnerstag, 11. April 2019, nach erster Lesung zur federführenden Beratung an den Auswärtigen Ausschuss überwiesen.
Bis zu 400 Soldatinnen und Soldaten
Bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten können bislang im Rahmen des laufenden Mandats eingesetzt werden. Künftig will die Bundesregierung das Kontingent der deutschen Streitkräfte allerdings auf bis zu maximal 400 Soldatinnen und Soldaten reduzieren. Die Personalobergrenze soll aber weiterhin vorübergehend überschritten werden können. Die einsatzbedingten Zusatzausgaben der fortgesetzten Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Operation Atalanta bis Ende Mai 2020 beziffert die Bundesregierung laut Antrag auf voraussichtlich insgesamt rund 40 Millionen Euro.
Der Auftrag der deutschen Soldatinnen und Soldaten sieht unter anderem vor, die vom Welternährungsprogramm oder von der Mission der Afrikanischen Union in Somalia gecharterten Schiffe und die zivilen Schiffe in den Einsatzgebieten zu schützen. Um Piraterie und Seeräubertum zu verhindern, soll auch Gewalt eingesetzt werden können. Piraten und Seeräuber sollen aufgegriffen und überstellt, deren Schiffe, Ausrüstung und Beutegüter beschlagnahmt werden können. Darüber hinaus soll auch die Fischerei vor der Küste Somalias überwacht werden. (sas/11.04.2019)