Parlament

Neue Uniformen für die Parlamentspolizei des Deutschen Bundestages

Ein junger Mann und eine junge Frau stehen auf dem Terrassendach des Reichstagsgebäudes vor der Kuppel und tragen eine dunkelblaue Uniform mit dem Bundesadler auf der Schulter

Die Polizeimeister Kenny und Maria präsentierten die brandneue Uniform. (© DBT/Melde)

Die knapp 200 Polizisten beim Deutschen Bundestag bekommen eine neue Dienstkleidung – optisch angenähert an die der Kollegen von der Bundespolizei. Das heißt vor allem eins: blau in verschiedenen Schattierungen. Hemd, Krawatte, Hose, Strickjacke, Jackett, Mütze und Anorak gehören dazu. Material und Stoffe sind gleich, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Das Hoheitsabzeichen auf Mütze und Ärmel der Jacke ist nicht der schwarz-rot-goldene Bundesadler, sondern der silberne Parlamentsadler.

Die Polizeimeister Kenny und Maria präsentierten die brandneue Uniform am Dienstag, 9. Oktober 2018, im Beisein des Bundespolizeipräsidenten, Dr. Dieter Romann, und des Leiters der Abteilung Z im Deutschen Bundestag, Ministerialdirektor Friedhelm Dreyling. Die größte Polizei Deutschlands hatte der kleinsten Polizei der Republik Hilfe bei der Ausschreibung und Beschaffung der 1.600 neuen Uniformteile geleistet.

Stärkung des Sicherheitsgefühls

Rund 200 Polizisten beim Deutschen Bundestag werden die Dienstkleidung von nun an tragen: „Das ist kein alltäglicher Anlass heute. Seit Beginn der 1950er Jahre hat die Polizei im Haus eine unauffällige Zivilkleidung getragen, die zuletzt durch Westen und Klettschilder ergänzt wurde. In den letzten Jahren wuchs das Bedürfnis nach einer sichtbareren Präsenz und die Stärkung des Sicherheitsgefühls“, erklärte Dreyling.

„Es ist toll, dass die Bundestagspolizei nun optisch an die Schwester Bundespolizei herangeführt wird“, sagte auch Romann und verwies auch auf die traditionell enge Kooperation im Bereich Personal sowie in der Aus- und Fortbildung am Standort Neustrelitz. „Die neue Uniformen verschaffen Respekt, fördern den Teamgeist und haben eine enorme Wirkung gegenüber Besuchern und auch Abgeordneten“, betonte er.

Entscheidung fällt auf die Farbe Blau

Zu verdanken sei die Initiative für die blauen Uniformen vor allem Ex-Innenminister Otto Schily (SPD), der nach einer Dienstreise nach Italien von den Uniformen der Carabinieri so begeistert gewesen sei, dass er sich für neue Uniformen bei der Bundespolizei eingesetzt hatte. Dieses Engagement ging sogar so weit, dass er eigene Modenschauen und Anproben in seinem Ministerbüro durchführen ließ und die Neuerung somit zur Chefsache erklärte, erinnerte sich Romann.

Etwa drei Jahre arbeitete man im Bundestag an den neuen Uniformen. „Uns war relativ schnell klar, dass wir an Bewährtem festhalten wollen, vor allem, weil wir auch oft Unterstützung der Bundespolizei im Haus haben. Schwarz schied als Farbe schnell aus, das wäre für ein Parlament etwas zu martialisch“, erzählte Polizeihauptkommissarin Bettina Jahn über den Entstehungsprozess. „Ich freue mich schon darauf, die Uniform das erste Mal selbst zu tragen. Wir sind relativ unbekannt und so kann man uns viel besser erkennen“, sagt sie.

Kleinster Polizeibezirk der Republik

Die Polizei beim Deutschen Bundestag sorgt für die öffentliche Sicherheit und Ordnung und damit die Arbeitsfähigkeit des Parlamentes. „Wir sind zwar der kleinster Polizeibezirk der Republik, aber dafür immer in der Öffentlichkeit und besonders nah dran“, erklärt Jahn. Wenn es mal knalle, stehe man voll im Fokus und müsse schnell umschalten können, um 150 Prozent zu geben, sagt sie. Alle Gebäude, Räume und Grundstücke, sowie Plenar- und Ausschusssitzungen müssen geschützt werden. Dazu gehören auch Staatsbesuche. Weil die parlamentarische Polizeigewalt in der Verfassung verankert ist, ist der Dienstherr Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, der das Hausrecht und die Polizeigewalt ausübt.

Wer sich für die Bundestagspolizei als Arbeitgeber interessiert, findet unter https://www.bundestag.de/polizei nützliche Informationen. Für den Ausbildungsbeginn als Polizeimeisteranwärter im September 2019 sind noch 15 Plätze frei. (lbr/09.10.2018)