Grüne fordern konsequente Umsetzung des Atomausstiegs
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat am Donnerstag, 26. April 2018, an die Explosion eines Reaktors im Atomkraftwerk Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat vor genau 32 Jahren erinnert. Einen von der Fraktion vorgelegten Antrag mit dem Titel „Tschernobyl mahnt – Atomausstieg konsequent umsetzen“ (19/1731) hat der Bundestag nach erster Lesung zur federführenden Beratung an den Umweltausschuss überwiesen.
200.000 Quadratkilometer radioaktiv verseucht
Aufgrund der Explosion seien damals immense Mengen radioaktiver Stoffe in die Erdatmosphäre gelandet, schreiben die Grünen in dem Antrag. 40 Prozent der Gesamtfläche Europas seien mit Cäsium-137 kontaminiert worden. Der Atomunfall von Tschernobyl habe dazu geführt, dass eine Fläche von 200.000 Quadratkilometern radioaktiv verseucht worden sei.
Starker Regen habe dafür gesorgt, dass sich die Radionuklide besonders über dem Süden Deutschlands auswuschen. Direkt nach der Havarie hätten 116.000 Bewohner aus der unmittelbaren Umgebung des Unfallreaktors evakuiert werden müssen, in den Folgejahren weitere 220.000.
„Betroffene weiterhin unterstützen“
Die Bundesregierung wird in der Vorlage aufgefordert, den von Atomunfällen betroffenen Menschen und Ländern weiterhin Hilfe und Unterstützung zur Minderung der gesundheitlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen zu gewähren. Sie solle sich außerdem international für einen möglichst raschen Ausstieg aus der Atomkraft und einen Umstieg auf eine Energieversorgung, basierend auf erneuerbaren Energien, einsetzen.
Ziel müsse auch eine weltweite Ächtung des Uranabbaus sein. Als Zwischenschritt müsse die Regierung im Hinblick auf das nach Deutschland und in die EU importierte Uran Transparenz über die Herkunft sowie substanzielle und verbindliche ökologische, soziale und menschenrechtliche Standards beim Abbau einfordern, verlangen die Grünen. (hau/27.04.2018)