Die Bibliothek des Deutschen Bundestages
Die Bibliothek des Deutschen Bundestages ist neben den Parlamentsbibliotheken in Washington, Tokio und Rom eine der größten und umfangreichsten der Welt. Ihre Aufgabe ist es, die Abgeordneten, deren Mitarbeiter, die Fraktionen und die Bundestagsverwaltung – darunter die Wissenschaftlichen Dienste – mit aktuellen Informationen und Fachliteratur zu versorgen. Dafür stehen über 1,4 Millionen Bücher im Berliner Marie-Elisabeth-Lüders-Haus zur Verfügung.
Jedes Jahr ein Zugang von 15.000 neuen Bänden
Zum heutigen Millionenbestand zählen auch Bücher aus den Handbibliotheken der Bundestagsverwaltung und der Ausschüsse, die ebenfalls von der Bundestagsbibliothek verwaltet werden. Die Bibliothek verzeichnet jedes Jahr einen Zugang von etwa 15.000 Bänden und bezieht mehr als 8000 Periodika, von denen etwa die Hälfte amtlichen und halbamtlichen Charakter tragen.
Die Hauptsammelgebiete sind Politik, Recht, Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Neuere Geschichte, die durch den Erwerb von Veröffentlichungen in zahlreichen weiteren Fachgebieten ergänzt werden.
Annähernd 800.000 Aufsatznachweise im Katalog
Seit 1949, dem Jahr der Gründung der Bibliothek, werden aus mehr als 1.000 Fachzeitschriften auch politisch-parlamentarisch relevante Aufsätze formal und inhaltlich erschlossen. Von den annähernd 800.000 Aufsatznachweisen im Bibliothekskatalog sind derzeit über zehn Prozent mit einem Link zum elektronischen Volltext versehen und damit direkt am Bildschirmarbeitsplatz nutzbar.
Die Zeitschriften der Bibliothek werden nach Ablauf eines Jahres gebunden, um eine lückenlose Archivierung der gedruckten Ausgabe zu ermöglichen. Eine hauseigene Buchbinderei führt kleine Reparatur- und Bindearbeiten arbeiten aus, damit Bücher, die besonders häufig ausgeliehen werden, erhalten bleiben.
Der Lesesaal und die Beratungsebene
Im Lesesaal mit umlaufender Galerie können neben den Parlamentsangehörigen auch ehemalige Mitglieder des Bundestages sowie die aktiven und ehemaligen Mitglieder des Europäischen Parlamentes, Journalisten, Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen und der im Raum Berlin ansässigen Bundes- und Landesbehörden an 50 Leseplätzen in einem Bestand von 20.000 Bänden und 1.000 Zeitschriftentiteln nachschlagen. Obwohl die Bundestagsbibliothek eine nicht-öffentliche Bibliothek ist, können Wissenschaftler bei berechtigtem Interesse als Benutzer zugelassen werden.
Auf der ein Stockwerk unter dem Lesesaal liegenden Beratungsebene können zwanzig Computerarbeitsplätze für die Recherche im Internet sowie im Intranet genutzt werden. Wer mit der Recherche nicht vertraut ist, wird unterstützt. Die Bundestagsbibliothek beschäftigt mehr als 80 Mitarbeiter, die nicht nur Beratungsgespräche führen, Material zu bestimmten Themen zusammenstellen oder nachgefragte Literatur recherchieren, sondern auch den elektronischen Katalog der Bibliothek pflegen oder sich um die Erwerbung von Neuerscheinungen kümmern.
Das World Directory of Parliamentary Libraries
Darüber hinaus pflegen die Mitarbeiter der Bibliothek des Deutschen Bundestages die Datenbank des World Directory of Parliamentary Libraries. Hier werden Basisdaten über Kontakte, Veröffentlichungen, Zahlen über Bestände, Etats, Dienstleistungen und besondere Sammlungen der Parlamentsbibliotheken in aller Welt zusammengeführt. Die Datenbank ist auf den Internetseiten des Deutschen Bundestages zu finden.
Bücher, Chroniken oder Zeitschriften können innerhalb des Bundestages auch elektronisch von jedem Intranet-Arbeitsplatz über den Bibliothekskatalog des Hauses bestellt werden. Die Zeit von der Bestellung bis das Buch zur Abholung bereit liegt beträgt nicht mehr als eine halbe Stunde.
Abholen müssen die Nutzer die Bücher in der Bibliothek persönlich. An dieser Stelle unterscheidet sich die Parlamentsbibliothek nicht von anderen Häusern. Auch die Ausleihzeiten von bis zu vier Wochen sind identisch, und wie in anderen Bibliotheken gibt es auch in der Parlamentsbibliothek säumige Ausleiher.(eis/25.08.2014)