Koalition will Stiftung für Ehrenamt
Berlin: (hib/AW) Nach dem Willen der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD soll das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Räumen durch eine Stiftung des Bundes gefördert werden. In einem gemeinsamen Gesetzentwurf (19/14336) fordern Union und Sozialdemokraten die Gründung der „Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ mit Sitz in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), die jährlich mit 30 Millionen Euro vom Bund ausgestattet werden soll.
Die öffentlich-rechtliche Stiftung soll als zentrale Anlaufstelle auf Bundesebene Serviceangebote und Informationen bei der Organisationsentwicklung für bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement in seiner ganzen Vielfalt bereitstellen und dabei bereits bestehende Bundesgesetze und -programme berücksichtigen. Zudem soll sie Innovationen im bürgerschaftlichen Engagement und Ehrenamt, schwerpunktmäßig im Bereich der Digitalisierung, fördern, Engagement- und Ehrenamtsstrukturen stärken sowie Bund, Länder, Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzen. Mit Blick auf eine bedarfsgerechte Ausrichtung, soll die Stiftung gemäß dem Stiftungszweck auch begleitende Forschungsvorhaben unterstützen können.
Die Koalitionsfraktionen weisen darauf hin, dass sich zwar bundesweit rund 30 Millionen Menschen ehrenamtlich engagieren, allerdings sei dieses Engagement nicht in allen Regionen Deutschlands gleich stark ausgeprägt und in einigen Regionen zunehmend „fragil“. Insbesondere in den ostdeutschen Ländern seien bürgerschaftlich und ehrenamtlich getragene Strukturen mancherorts „nur äußerst schwach ausgeprägt“. Vor allem in strukturschwachen Regionen seien die bestehenden Strukturen durch den demografischen Wandel bedroht.