Deutsche Zentralbibliothek für Medizin soll sich stärker an den Markt anpassen
Berlin: (hib/TVW) Nach Angaben der Bundesregierung ist den Empfehlungen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft zu entnehmen, dass die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) mit Standorten in Köln und Bonn nicht in eine Forschungseinrichtung umgewandelt werden soll. In ihrer Antwort (17/12306) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/12146) erklärt die Bundesregierung, dass es vielmehr darum gehe, die ZB MED an die Herausforderungen einer dynamischen informationstechnologischen Entwicklung anzupassen. Die ZB MED ist die zentrale Bibliothek und Informationseinrichtung für die Fächer Medizin, Gesundheitswesen, Ernährungs-, Umwelt- und Agrarwissenschaften für die Bundesrepublik Deutschland. Sie hat sich über die letzten 40 Jahre zur weltweit größten Bibliothek ihrer Fächerkombination entwickelt. Als unabhängige und überparteiliche öffentliche Einrichtung mit 123 Mitarbeitern gehört die ZB MED der Leibniz-Gemeinschaft an.
Nach Angaben der Bundesregierung werden die in der Leibniz-Gemeinschaft zusammengeschlossen Forschungseinrichtungen von Bund und Ländern wegen ihrer überregionalen Bedeutung gemeinsam gefördert. Spätestens alle sieben Jahre überprüften Bund und Länder, ob die Voraussetzungen dafür noch erfüllt seien. Die wesentliche Grundlage für die Überprüfung sei „regelmäßig eine unabhängige Evaluierung durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft“, schreibt die Bundesregierung. Da der Senat empfohlen habe, die nächste Überprüfung der Fördervoraussetzungen im Jahre 2016 vorzusehen, habe die ZB MED mit dem Strategie- und Neuorganisationsprozess bereits begonnen. Für die ZB MED komme es darauf an, ihre Zielgruppen und ihren Platz im Markt genau zu kennen. „Diese Marktkenntnis und die Wahrnehmung der ZB MED durch ihre Nutzer sind gegenwärtig nicht ausreichend bekannt“, meint die Bundesregierung.
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