Parlament

Silvia Breher aus Niedersachsen ist Erststimmenkönigin

Eine blone Frau erhält Informationsmaterial ausgehändigt.

Die niedersächsische Abgeordnete Silvia Breher (rechts) erhielt bundesweit die meisten Erststimmen. Hier holt sie ihr Informationsmaterial für neue Abgeordnete ab. (© DBT/Melde)

Den höchsten Erststimmenanteil aller in den 299 Wahlkreisen direkt gewählter Abgeordneter hatte bei der Bundestagswahl am 24. September Silvia Breher (CDU), die für den niedersächsischen Wahlkreis Cloppenburg - Vechta neu in den Bundestag einzieht. Sie erhielt 57,7 Prozent. Den geringsten Erststimmenanteil aller 30 direkt gewählten niedersächsischen Abgeordneten erreichte Eckhard Pols (CDU) im Wahlkreis Lüchow-Dannenberg - Lüneburg mit 33,5 Prozent.

Auch den höchsten Erststimmenanteil in Bayern konnte eine Frau für sich verbuchen: Die CSU-Abgeordnete Emmi Zeulner, die den oberfränkischen Wahlkreis Kulmbach vertritt, vereinigte 55,4 Prozent der Erststimmen auf sich. Den geringsten Erststimmenanteil aller 46 direkt gewählten bayerischen Abgeordneten verzeichnete Sebastian Brehm (CSU) mit 31,3 Prozent. Er vertritt den mittelfränkischen Wahlkreis Nürnberg Nord.

Carsten Linnemann in Nordrhein-Westfalen vorn

In Nordrhein-Westfalen liegt Dr. Carsten Linnemann (CDU) in der Erststimmen-Rangliste vorne. Er erhielt im Wahlkreis Paderborn 53,3 Prozent. Die wenigsten Erststimmen aller 64 direkt gewählten nordrhein-westfälischen Abgeordneten bekam mit 31,5 Prozent Helge Lindh (SPD), der für den Wahlkreis Wuppertal neu in den Bundestag gewählt wurde. 

Im benachbarten Rheinland-Pfalz entpuppte sich Patrick Schnieder (CDU) als Erststimmenkönig. Er schaffte im Wahlkreis Bitburg 51,2 Prozent. Am Ende der Skala der 15 direkt gewählten Rheinland-Pfälzer findet sich Jens Kartes (CDU) mit 32,2 Prozent, der für den Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal neu nach Berlin entsandt wurde.

Wolfgang Schäubles Triumph in Baden-Württemberg

Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) führt die Erststimmen-Liste der 38 direkt gewählten Abgeordneten aus Baden-Württemberg an. Zum 13. Mal für den Wahlkreis Offenburg in den Bundestag gewählt wurde er mit 48,1 Prozent der Erststimmen. Den geringsten Erststimmenanteil in Baden-Württemberg hatte Matern Marschall von Bieberstein (CDU), der erneut den Wahlkreis Freiburg im Parlament vertritt. Er erhielt 28 Prozent.

In Schleswig-Holstein liegt Astrid Damerow vorne. Die CDU-Abgeordnete erhielt 45,1 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Nordfriesland-Dithmarschen, für den sie neu in den Bundestag einzieht. Jens Stein (SPD) hatte im Wahlkreis Kiel mit 31,1 Prozent den geringsten Erststimmenanteil aller elf direkt gewählten schleswig-holsteinischen Abgeordneten.

Angela Merkels Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern erzielte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) das beste Erststimmenergebnis mit 44 Prozent im Wahlkreis Vorpommern-Rügen - Vorpommern-Greifswald I. Peter Stein (CDU) wurde im Wahlkreis Rostock - Rostock Land II mit 29,5 Prozent aller Erststimmen wiedergewählt und liegt damit am Ende der Skala der sechs direkt gewählten Abgeordneten aus dem nordöstlichen Bundesland.

Für den hessischen Wahlkreis Main-Taunus schaffte Norbert Altenkamp (CDU) den Einzug in den Bundestag mit 41,9 Prozent der Erststimmen. Unter den 22 direkt gewählten hessischen Abgeordneten liegt er damit an der Spitze; den geringsten Erststimmenanteil hatte der wiedergewählte Prof. Dr. Matthias Zimmer (CDU) im Wahlkreis Frankfurt am Main I mit 30,6 Prozent. 

Nadine Schön im Saarland an der Spitze

Von den vier direkt gewählten saarländischen Abgeordneten verbuchte Nadine Schön (CDU) mit 41,8 Prozent im Wahlkreis St. Wendel den höchsten Erststimmenanteil. Die SPD-Abgeordnete Josephine Ortleb schaffte im Wahlkreis Saarbrücken mit 32,1 Prozent, dem geringsten Erststimmenanteil aller vier direkt Gewählten, den Einzug in den Bundestag.

Dr. Gregor Gysi (Die Linke) gewann seinen Wahlkreis Berlin-Treptow - Köpenick mit 39,9 Prozent der Erststimmen, dem besten Ergebnis aller zwölf direkt gewählten Berliner Abgeordneten. Mit 23,5 Prozent, dem niedrigsten Erststimmenanteil aller direkt Gewählten, schaffte Dr. Eva Högl (SPD) im Wahlkreis Berlin-Mitte den Wiedereinzug ins Parlament.

Manfred Behrens Erststimmensieger in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt hatte der CDU-Abgeordnete Manfred Behrens mit 38 Prozent den höchsten Erststimmenanteil und wurde im Wahlkreis Börde - Jerichower Land wiedergewählt. Der geringste Erststimmenanteil der neun direkt gewählten Abgeordneten aus dem Bundesland entfiel auf Christoph Bernstiel (CDU), der mit 27,1 Prozent für den Wahlkreis Halle neu ins Parlament einzieht.

Im benachbarten Thüringen konnte Manfred Grund (CDU) sein Direktmandat im Wahlkreis Eichsfeld - Nordhausen - Kyffhäuserkreis verteidigen. Mit 38 Prozent hatte er den höchsten Erststimmenanteil der acht direkt gewählten Abgeordneten aus Thüringen. Wiedergewählt wurde auch Antje Tillmann (CDU) im Wahlkreis Erfurt - Weimar - Weimarer Land II. Sie hatte mit 27,3 Prozent den geringsten Erstimmenanteil der direkt Gewählten aus Thüringen.

Frauke Petry mit den meisten Erststimmen in Sachsen

In Sachsen erzielte Dr. Frauke Petry für die AfD das Direktmandat im Wahlkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge. Mit 37,4 Prozent hatte sie den größten Erststimmenanteil aller 16 direkt gewählten sächsischen Abgeordneten. Am 25. September erklärte sie, dass sie der AfD-Fraktion nicht angehören werde, sondern fraktionslos sei. Den geringsten Erststimmenanteil der direkt Gewählten verbuchte Andreas Lämmel (CDU) im Wahlkreis Dresden I mit 24,5 Prozent.

Der SPD-Abgeordnete Metin Hakverdi schaffte in Hamburg den Wiedereinzug in den Bundestag für den Wahlkreis Hamburg-Bergedorf - Harburg. Mit 34,8 Prozent erzielte er das beste Erststimmenergebnis aller sechs direkt gewählten Hamburger Abgeordneten. Den geringsten Erststimmenanteil der direkt Gewählten hatte Dr. Matthias Bartke (SPD) mit 28,9 Prozent. 

Uwe Schmidt in Bremen vorn

Von den beiden direkt gewählten Bremer SPD-Abgeordneten entfielen auf Uwe Schmidt (Bremen II - Bremerhaven) 34,1 Prozent und auf Sarah Ryglewski (Bremen I) 29,8 Prozent der Erststimmen. 

In Brandenburg fuhr Dr. Dietlind Tiemann (CDU) mit 31,8 Prozent das beste Erststimmenergebnis ein. Sie vertritt den Wahlkreis Brandenburg an der Havel - Postdam-Mittelmark I - Havelland III - Teltow-Fläming I. Die neue SPD-Abgeordnete Dr. Manja Schüle zieht mit 26,1 Prozent, dem geringsten Erststimmenanteil der zehn direkt Gewählten, für den Wahlkreis Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming II in den Bundestag ein. Manja Schüle holte zugleich das einzige Direktmandat für die SPD in den fünf ostdeutschen Flächenländern.

Einzelbewerber und Wählergruppen

110 Personen haben als Einzelbewerber oder für Wählergruppen kandidiert, darunter 18 Frauen. 18 kandidierten in Baden-Württemberg, 17 in Nordrhein-Westfalen, zehn in Berlin, jeweils neun in Hessen, Thüringen und Bayern, acht in Sachsen, sieben in Niedersachsen, sechs in Hamburg, fünf in Brandenburg und Rheinland-Pfalz, vier in Sachsen-Anhalt, zwei in Mecklenburg-Vorpommern und ein Einzelbewerber kandidierte in Schleswig Holstein.

Die meisten Erststimmen dieser Kandidaten erhielt Heiko Richter aus Sachsen mit 12.627. Er trat im Wahlkreis Zwickau unter dem Kennwort „Heimat Region Zwickau“ an. Auf Platz zwei folgt Konrad Dippel aus Bayern, auf den 11.893 Stimmen entfielen. Robert Rink aus Sachsen erhielt im sächsischen Vogtlandkreis 4.343 Erststimmen. Schlusslicht ist Otto Ritter aus Berlin, der 37 Erststimmen sammeln konnte. Ein paar mehr entfielen auf Werner Ressdorf aus Baden-Württemberg (45) und Dirk Willing aus Nordrhein-Westfalen (47). (vom/11.10.2017)