Synthetische Biologie als nächste Stufe der Bio- und Gentechnologie
Über eine vom Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung vorgelegten Technikfolgenanalyse zum Thema „Synthetische Biologie – Die nächste Stufe der Bio- und Gentechnologie“ (18/7216) hat der Bundestag am Donnerstag, 23. März 2017, debattiert. Nach der Beratung des Berichts, den der Ausschuss gemäß Paragraph 56a der Geschäftsordnung vorgelegt hat, wurde die Vorlage an den Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung überwiesen.
Potenziale der synthetischen Biologie
In seinem Abschlussbericht schreibt das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), den der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung 2011 in Auftrag hat, dass seit gut zehn Jahren mit dem Begriff „Synthetische Biologie“ Forschungsvorhaben, Methoden und Verfahren zu einem „Umbau“ natürlicher Organismen bezeichnet werden, der weiter geht, als es bislang mithilfe der Gentechnik möglich war. Die Ansätze reichten bis hin zur Schaffung (kompletter) künstlicher „biologischer“ Systeme.
Die Abschätzung der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale der synthetischen Biologie sei ein hochrelevantes Unterfangen, um Innovationschancen, aber auch mögliche Risiken frühzeitig erkennen zu können, fasst der Ausschuss in seinem Vorwort zusammen und lobt den Bericht, weil er eine Unterscheidung zwischen synthetischer Biologie im engeren und im weiteren Sinn einführt und für die Folgenanalyse verwendet. Der Bericht arbeite klar heraus, dass die praktische Nutzung der synthetischen Biologie im engeren Sinne, also vom Menschen von Grund auf „designter“ künstlicher biologischer Systeme, noch in weiter Ferne liege und daher in den kommenden Jahren wenig gesellschaftliche und politische Relevanz entfalten dürfte. (sas/23.03.2017)